Schweizerischer Verein für die Ausbildung von Herdengebrauchshunden / Société Suisse pour la formation des chiens de troupeaux

Treibhund

Eingesetzt für das Treiben einer grösseren Anzahl Vieh.
Treibhunde sind dabei massgeblich verantwortlich für die Bewegung der Rinder. Oft ist es so, dass die Rinder den Weg bereits kennen oder dieser vorgezäunt ist.
Die Art und Weise des Treibens kann sich nach Einsatzzweck unterscheiden. Viele Treibhunde nutzen die eigene Bewegung, Gebell und gezielte Bisse (Griff/Zwicker) als Hilfsmittel zum Vorwärtstreiben der Nutztiere.
Treibhunde sind in der Regel nur mässig genau lenkbar.

Steckbrief Treibhund
Betriebsform: Stall- und Weidehaltung
Tierart: Rindvieh Anzahl Nutztiere: ab 10 Tieren
Zeitaufwand Ausbildung: 1-2 Jahre
Ausbildung:
Typische Rassen: Appenzeller Sennenhund, Entlebucher Sennenhund, Australian Cattle Dog

Notiz: CH- Sennenhunde
Entstammen der Gruppe der Bauernhunde, welche über eine lange Zeit je nach Einzeltier als Treib-, Hof-, Zug oder Metzgerhunde eingesetzt wurde. Später haben sich daraus folgende Sennenhunderassen entwickelt:

  • Appenzeller Sennenhund
  • Entlebucher Sennenhund
  • Berner Sennenhund
  • Grosser Schweizer Sennenhund

Sennenhunde sind auch heutzutage beliebte Bauernhofhunde. Sie gelten als aufmerksam, standorttreu und haben gute Wächtereigenschaften.
Als Zweinutzungsrassen wurden die beiden grösseren Vertreter (Berner, Grosser Schweizer) auch als Zughunde eingesetzt.
Die beiden kleineren, wendigeren Typen (Appenzeller, Entlebucher) zeigten gute Fähigkeiten im Treiben von Vieh. Auch heute finden sich noch vereinzelt Sennenhunde, die auf Höfen zum Ein-/Austreiben von Vieh eingesetzt werden.

Ausbildung
Vielen Treibhunden fällt es aufgrund ihrer genetischen Veranlagung leicht, Nutztiere vorwärts zu bewegen. Diese Eigenschaft wird in der Stall- und Weidehaltung von Nutztieren sehr geschätzt und erleichtert den Stall- und Weidewechsel bereits in einem frühen Ausbildungsstadium.
Der Start der Ausbildung erfolgt in der Regel an Schafen, obwohl Treibhunde später vor allem an Rindern arbeiten. Schafe haben einen guten Herdentrieb und lassen sich deshalb einfacher lenken, die oft sehr hoch im Trieb stehenden Junghunde können so besser kontrolliert werden. Wie der Name sagt haben Treibhunde die Veranlagung zum Treiben, nicht aber zum Einholen der Nutztiere auf der Weide.